Unsere Philosophie

2019 kaufte ich, Antje Bandholz, den Hof in Alveslohe, nahe Hamburg und beschloss, nach Jahren des Renovierens, eine Reitanlage der klassischen Reiterei zu gründen.

Ein Ort, an dem die Skala der Ausbildung in jeder Reiteinheit noch Anwendung findet; an dem die Grundsätze der klassischen Reitweise mit Zeit in Praxis und Theorie weitergegeben werden und an dem die Pferde Zeit bekommen, sich physisch und psychisch zu entwickeln.

Und die Klassische Dressur mit ihrem roten Leitfaden, “die Skala der Ausbildung", bietet uns genau diesen Rahmen und dieser braucht Zeit, für Mensch und Pferd!

Auf der immer weitergehenden Suche nach dem richtigen Weg, habe ich mich mit vielen Lehren und Lehrern der Reiterei auseinandergesetzt. Und da ich eine schöne Piaffe, einen auf der Mittellinie gerade gerittenen versammelten Schritt, genauso wichtig finde wie einen starken Trab und einen schwingenden Rücken oder einen guten Arbeitsgalopp, ist für mich der einzig richtige Weg der, der schon seit vielen Generationen Bestand hat. Die klassische Dressur, in Anlehnung an Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten und Versammlung.

Im Schwerpunkt meiner Arbeit steht: ”Der Grundgedanke Reiten ist Verschieben von Gewicht." In der Skala der Ausbildung steht das Geraderichten an vorletzter Stelle. Wenn man sich nun aber mal die Definition vor Augen führt: „Ein Pferd ist dann geradegerichtet, wenn es in der Lage ist, sein Gewicht so auf seine vier Beine zu verteilen, dass es die von ihm erwünschte Lektion gesund erhaltend erfüllen kann." So stellt sich die Frage, wie man das Gewicht den überhaupt beeinflussen kann? Welcher Weg führt dahin? Und warum steht dieser Punkt erst an vorletzter Stelle, wenn es doch so wichtig ist das Pferd gerade und vorwärtszuarbeiten? Das Pferd muss in der Lage sein, ein muskuläres Gleichgewicht, eine annähernd gleichseitige Vorspannung beider Körperhälften durch die Ausbildung zu erhalten. Nur dann ist es in der Lage, sich annähernd gleichmäßig nach rechts und links zu stellen oder z. B. einen Seitengang so zu absolvieren, dass es sowohl schwungvoll als auch ohne Überlastung einer Schulter gezeigt werden kann. Und nun sind wir wieder bei dem Anfangsgedanken: “Reiten ist Verschieben von Gewicht". Dies ist mein persönlicher Leitsatz für die Ausbildung, für das Gymnastizieren des Pferdes.